- Der große Unbekannte
- Der große UnbekannteMit dem Ausdruck wird in der Kriminalliteratur ironisch auf einen verborgen bleibenden Täter hingewiesen, den es vielleicht gar nicht gibt, dessen sich jemand möglicherweise nur zu seiner eigenen Entlastung bedient. Letztlich geht die Formulierung wahrscheinlich auf eine Stelle im Alten Testament zurück, wo es im Buch Hiob (36, 26) heißt: »Siehe, Gott ist groß und unbekannt.« Mit the great Unknown wurde Walter Scott, der zunächst anonyme Verfasser des historischen Romans »Waverly« (1814) von dem zeitgenössischen Kritiker James Ballantyne bezeichnet. Auch Nikolaus Lenau verwendet in der 7. Strophe seines Gedichts »Der Hagestolz« (1837/38) den Ausdruck »der große Unbekannte« in Bezug auf den göttlichen Lebensgeist, der einen Totenschädel einst beseelte.
Universal-Lexikon. 2012.